Kennst du das Gefühl als Mutter versagt zu haben?
Muttersein kann so verdammt schwer sein. Es ist ein Job ohne Feierabend! Ohne Urlaub!
Du reißt dir den Arsch auf und machst trotzdem alles falsch.
Dabei möchtest du nur das Beste für dein Kind. Eine gute Mutter sein!
Aber was macht eine gute Mutter aus?
1. Die Erkenntnis: Jedes Kind ist anders und jede Mutter ist anders.
Ich war früher auf der Suche nach einem Patentrezept. Einer Bedienungsanleitung: Wie werde ich die perfekte Mutter.
Gefunden habe ich 251 Ratgeber und 1536 Meinungen rund um das Thema Familie. Gut gemeinte Ratschläge von anderen, die bei mir nicht funktionierten. Oder ich mich damit unwohl fühlte.
Aber dann kam mein Geistesblitz: Jedes Kind ist anders! Und jede Mutter auch!
Manu hat schon als Baby in seinem eigenem Bettchen geschlafen. Olli möchte lieber in Mamas Arm eingekuschelt einschlafen. Auch noch mit seinen fünf Jahren. Die Mama von Ferdi genießt das Mami-Sein. Aber die Mama von Lilly sehnt sich nach ihrer Arbeit. Wir sind alle anders!
Deshalb, ja deshalb gibt es auch keinen Masterplan!
2. Das Lernen: Lerne dich und dein Kind kennen. Lernt voneinander.
Versuche dich, so oft es geht, in die Lage deines Kindes zu versetzen. Versuche es zu verstehen. Was es braucht. Wie es sich fühlt. Wovor es Angst hat.
Zeige dich deinem Kind. Wer du bist. Was dir wichtig ist.
Probiere Dinge aus. Rede mit deinem Kind. Frage es nach seinen Bedürfnissen. Entschuldige dich, wenn es angebracht ist. Wachst gemeinsam. Zusammen.
3. Die Gefühle: Hab keine Angst vor Gefühlen.
Mit vier Jahren hatte mein Sohn heftige Wutanfälle. Er schrie, tobte und schlug um sich. Ich war überfordert. Was muss ich für eine schlechte Mutter sein, dass er soviel Wut in sich trägt. Ich wollte die Wut stoppen.
In solchen Situationen stieg in mir eine gewaltige innere Aggression hoch. Ich versuchte nach außen ruhig zu wirken, aber innerlich brodelte ein Vulkan. Der Vulkan brach aus – ich fing an sinnlos rumzuschreien. Danach fühlte ich mich schlecht.
So konnte das nicht weitergehen. Ich besorgte Bücher über Gefühle und fing an zu lesen.
Hier das wichtigste für euch:
Trauer, Angst, Wut, Scham und Freude. Das sind unsere Gefühle.
Freude ist immer willkommen.
Aber oft versucht man:
Wut zu unterbinden – „es gibt kein Grund wütend zu sein“
Angst zu verharmlosen – „stell dich nicht so an“
Scham abzuwinken – „hab dich nicht so“
Trauer zu stoppen – „ist doch nicht so schlimm“
Dabei sind auch diese Gefühle wichtig und müssen raus. Das wissen manche von uns nicht, da wir die Gefühle als Kind selber oft nicht ausleben durften.
Ein Kind wird mit seinen Gefühlen überrannt. Es ist genauso überfordert wie du.
Dein Kind wird Schritt für Schritt lernen damit umzugehen. Damit es als Erwachsener für ein glückliches Leben gewappnet ist.
Versuche die Gefühlsausbrüche positiv zu sehen.
Bei jedem Ausbruch lernt das Kind dazu.
Tipp für den nächsten Gefühlsausbruch:
Versuche nichts zu tun! Ja, nichts. Nur da sein!
Wenn das Kind möchte, kannst du es umarmen oder die Hand halten. Du kannst die Gefühle auch für dein Kind spiegeln. z.B.: Ich sehe, dass du traurig bist, weil du verloren hast. Oder: Du bist wütend, weil du gerne noch länger auf dem Spielplatz bleiben wolltest.
Und dann: warte ab! Warte, und tue nichts.
Das Gefühl wird sich vielleicht noch mal aufbäumen, aber danach verflüchtigen.
Mein Sohn kommt danach oft selbst mit Aussagen wie: “Verlieren ist blöd Mama, aber lass uns doch noch mal ein Spiel spielen. “
Probiere es einfach mal aus!
4. Fange neu an: Es ist nie zu spät!
Wenn du das Gefühl hast, als Mutter versagt zu haben, dann tue etwas. Es ist besser aus einer Sackgasse herauszulaufen, als für immer darin zu kauern.
Dein Kind liebt dich bedingungslos. Es liebt dich von tiefsten Herzen. Es ist nicht nachtragend und verzeiht dir deine Fehler.
Das ist besonders! Du kannst immer von vorne anfangen. Wenn dein Kind größer ist, kannst mit ihm darüber reden: Ich bin in letzter Zeit immer sehr schnell wütend geworden. Das tut mir leid. Ich möchte das ändern und an mir arbeiten. Auch möchte ich mehr Zeit mit dir verbringen und dir besser zuhören.
Du möchtest etwas ändern?
Lese Ratgeber oder Blogs (Tipps schreibe ich weiter unten für euch hin).
Hole dir Hilfe! Arbeite an dir selber. Für dich! Und für dein Kind!
Allein der Wille dich zu ändern, macht dich zu einer guten Mutter!
Starke Mütter machen glückliche Kinder.
Viel Mutterkraft und viel Liebe
Sara
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Kennst du auch das Gefühl als Mutter versagt zu haben? Schreibe mir doch einfach ein „Ja“ als Kommentar. Dann wissen wir, dass wir nicht alleine sind.
Hier wie versprochen, meine liebsten Bücher und mein Lieblingsblog:
Kleine Gefühlskunde für Eltern, von Vivian Dittmar
Das Kind in dir muss Heimat finden, von Stefanie Stahl
Liebe & Eigenständigkeit, von Alfie Kahn
Ich möchte meinen Kindern das Gefühl geben, dass sie so sein dürfen, wie sie sind. Dass sie richtig sind, so wie sie sind. Dass sie geliebt werden. Ohne, dass diese Liebe an irgendwelche Bedingungen geknüpft ist. Denn ich möchte, dass meine Kinder später selbstständig denken, sich durchsetzen können und eine innere Festigkeit haben. Das Buch hat mir gezeigt, wie das geht. Und wie sinnlos jegliche Art von Bestrafung – aber auch Belohnung ist. Und warum das so ist.
Blog: http://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/
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Ich finde es sehr gut, dass Du dich kritisch hinterfragst, ob dein Verhalten immer angemessen ist. Sollten mal mehr Menschen machen. Mich würde interessieren, was Du hierzu denkst, denn es gibt auch andere Mütter, die sich nie hinterfragen, nie Fehler machen: https://strongpassionweb.wordpress.com/2017/10/05/erster-blogbeitrag/
Hi und Danke für dein Kommentar!
Sich selbst kritisch zu hinterfragen ist nicht immer einfach. Jeder Mensch trägt einen Rucksack vollgepackt mit Erfahrungen. Manchmal macht einem der Inhalt soviel Angst, dass man nicht hineinschauen kann. Auch wenn man noch so gerne möchte. Es geht einfach nicht. Es könnten zu viele schmerzhafte Erinnerungen hochkommen. Deshalb fährt man lieber seine Schutzstrategien weiter, die nicht immer sinnvoll sind, andere verletzen können und mit denen man sich oft sogar selber schadet. Aber wie gesagt: Es ist nie zu spät! Es ist nie zu spät sich Hilfe zu holen, einen neuen Weg zu gehen, neu anzufangen. Manchmal braucht es einfach noch etwas Zeit, bis man bereit ist.
Ich finde es toll, dass du zu deiner Frau stehst und dich dafür entschieden hast, DEIN Leben zu leben.
Alles Liebe, Sara von Mutterkraft
Danke schön. Es war nicht leicht damals, ich war ehrlich gesagt ein Muttersöhnchen.